Wer ohne Angst ist, ist nicht mehr manipulierbar
In beinahe jedem von uns gibt es einen Konflikt, einen tragischen Konflikt, dem wir als kleine Kinder ausgesetzt waren, und unter dem wir immer noch – oft ein Leben lang – leiden.
Der Konflikt zwischen Sicherheit und Freiheit.
In der Bindungstheorie (Entwicklungspsychologie der frühesten Lebensjahre) spricht man hier vom Konflikt sichere Bindung vs. Authentizität, dem ein kleines Kind niemals ausgesetzt werden dürfte.
Gabor Maté erklärt uns dies in 4 Minuten auf den Punkt gebracht:
Quelle: Phil Borges, YouTube
Dieser Konflikt wird in allen Konflikten in der Welt und auch in der momentanen Gespaltenheit in der Gesellschaft sichtbar.
In der jetzigen Krise auf der einen Seite die Gesundheitsapostel, auf der anderen Seite die Freiheitskämpfer.
Ersteren geht es um Sicherheit, zweiteren um Freiheit.
Die Politik und die Medien befeuern diese Spaltung massiv, aber sie haben ihr Süppchen ohne den „Faktor Mensch“ gemacht. Der Faktor Mensch bedeutet: wir alle sehnen uns nach Kontakt und Verbindung und jeder einzelne kann etwas dazu beitragen entgegen diese Spaltung wirksam zu werden.
Bindungs- bzw. Entwicklungstrauma kann nur durch Kontakt und Verbundenheit überwunden und gelöst werden. Steven Porges erklärt in seiner „Polyvagaltherapie“ die physiologischen Voraussetzungen, unter denen sich das Nervensystem eines Menschen entspannen und Frieden finden kann.
Wir müssen wieder aufeinander zugehen.
Wir müssen aufeinander zugehen und die jeweilige Angst des Anderen hören, ernst nehmen und versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden, mit der sich beide wohl fühlen.
Die, die Angst haben krank zu werden und zu sterben und die, die sich ihres Lebens beraubt fühlen, weil sie sich in ihrer Selbstbestimmung bedroht fühlen. Die, die unter ihren Masken Panikattacken oder Atemnot kriegen, und die, die von den masken-befreiten ihr Leben gefährdet sehen.
Wenn wir nicht aufpassen, schlittern wir in eine „Gesundheitsideologie als neue Herrschaftsform der Macht“, wie es der deutsche Journalist und Philisoph Gunnar Kaiser nennt; wenn wir uns nicht schon mitten darin befinden.
Deshalb müssen wir zu einem offenen Diskurs zurück finden. WIR als Gesellschaft müssen wieder „aufmachen“, zuhören, unsere eigene einzementierte Meinung (geprägt von wem oder was auch immer) wieder hinterfragen.
Das geht nur ohne Angst. Wie der Titel dieses Beitrags schon sagt: „Wer ohne Angst ist, ist nicht mehr manipulierbar.“ (Zitat aus dem Buch von Bernard Jakoby: Wie wir die Angst vor dem Sterben überwinden).
„Für jeden einzelnen Menschen geht es in dieser Zeit darum, sich für ein Handeln zu entscheiden, das die Energie der Liebe in der Welt vermehrt. Nur so lassen sich Ängste und Konflikte auflösen. Wenn wir uns in schwierigen Herausforderungen fragen würden, was die Liebe tun würde, hätten wir in wenigen Wochen das Paradies auf Erden.“ (Jakoby, S. 153)